Die Abwanderung junger Menschen aus Ostdeutschland in Richtung Westen hält weiter an, obwohl es mittlerweile in der Heimat genug Chancen geben soll. Trotz positiver Entwicklungen wie einem geringeren Wanderungsverlust und teilweise positiven Wanderungssalden in einigen ostdeutschen Ländern gibt es nach wie vor eine Abwanderungstendenz. Die Abwanderung junger Menschen wirkt sich auf die Altersstruktur und wirtschaftliche Situation in Ostdeutschland aus. Politiker und Experten rufen dazu auf, die Chancen in der eigenen Region wahrzunehmen und den Fachkräftemangel zu bekämpfen.
Im vergangenen Jahr zogen netto 7100 Personen im Alter von 18 bis unter 30 Jahren von Ost nach West. Seit 1991 sind insgesamt netto 727.000 Personen aus den ostdeutschen Ländern in den Westen abgewandert. Die Altersgruppe der 18- bis unter 30-Jährigen trägt besonders stark zur Abwanderung gen Westen bei. In einigen ostdeutschen Ländern gibt es teilweise positive Wanderungssalden, während in anderen konstante Nettoabwanderung zu verzeichnen ist. Die ostdeutsche Gesellschaft ist aufgrund der Abwanderung deutlich älter als die westdeutsche. AfD-Erfolge bei Landtagswahlen können die Abwanderung junger Menschen und den Fachkräftemangel verschärfen.
Trotz Verbesserungen in der wirtschaftlichen Lage in Ostdeutschland und vermehrten Chancen vor Ort ziehen weiterhin junge Menschen in Richtung Westen. Es besteht die Notwendigkeit, den Fachkräftemangel zu bekämpfen und die Abwanderungstendenz zu verringern, um die wirtschaftliche Situation und gesellschaftliche Vielfalt in Ostdeutschland zu stärken.