Freitag, 20.06.2025

Mit Kind und Kegel: Bedeutung und Herkunft der beliebten Redewendung

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Peiner Medien Redaktion

Die Redewendung „Mit Kind und Kegel“ hat ihre Wurzeln im Mittelhochdeutschen und beschreibt den vollständigen Familienkreis, der in der Regel aus ehelichen und unehelichen Kindern besteht, sowie Haustieren und Gepäck. Der Ausdruck ist eine anschauliche Metapher für die Zugehörigkeit zu einer Familie oder Gemeinschaft und betont, dass man alles, was einem lieb und wertvoll ist, mitnimmt, wenn man verreist. Das „Kind“ bezieht sich meist auf die eigentlichen Nachkommen, während „Kegel“ auf die hinzugehörigen, oft nicht-menschlichen Familienmitglieder oder auch das Hab und Gut anspielt. Damit wird deutlich, dass man nicht nur die Kinder, sondern auch die Tiere und vielleicht sogar Besitztümer im Gepäck hat. Diese Redewendung verdeutlicht auf charmante Weise, wie wichtig Familie und vertraute Begleiter sind, besonders in der Urlaubszeit. Sie ist somit nicht nur ein Ausdruck von familiärer Verbundenheit, sondern auch von der Gewohnheit, im familiären Kontext zu reisen. In unserem modernen Sprachgebrauch symbolisiert „Mit Kind und Kegel“ die Vorstellung, dass man alle wichtigen und geliebten Wesen und Dinge in den eigenen Lebensweg integriert.

Herkunft und geschichtlicher Kontext

Ursprünglich stammt die Redewendung „mit Kind und Kegel“ aus dem 17. Jahrhundert und spiegelt somit eine tief verwurzelte kulturelle Praxis wider. Die Alliteration verstärkt die klangliche Anziehungskraft, während das Hendiadyoin, das Kind und Kegel vereint, eine Vielzahl von sozialen Konnotationen um Familie und Belastungen transportiert. „Kind“ verweist sowohl auf eheliche als auch auf uneheliche Kinder, die in unterschiedlichen sozialen Kontexten eine Rolle spielen. Der „Kegel“ bezieht sich nicht nur auf die physische Präsenz von Haustieren, sondern symbolisiert auch die Freude und Herausforderungen, die eine Familie mit sich bringen kann. Diese Metapher verdeutlicht, dass das Leben mit allen seinen Facetten, sei es die Freude oder die Belastung durch die Verantwortung, gleichermaßen akzeptiert wird. Historische Quellen belegen, dass das Zusammenleben mit Kind und Kegel eine alltägliche Realität für viele Menschen darstellt und die Herausforderungen des Familienlebens über Jahrhunderte hinweg geprägt hat. Die Redewendung hat somit eine bleibende Bedeutung erlangt, die über die bloße Wortkombination hinausgeht und tiefere soziale und kulturelle Werte reflektiert.

Bedeutung im heutigen Sprachgebrauch

Die Redewendung ‚mit Kind und Kegel‘ hat im heutigen Sprachgebrauch eine vielschichtige Bedeutung, die über die bloße Beschreibung von Familie und Haustieren hinausgeht. Sie beschreibt oft das Konzept, alles, was einem wichtig ist – seien es die eigenen Kinder, Haustiere oder auch Gepäck – mitzunehmen, insbesondere beim Verreisen. In der modernen Gesellschaft wird dieser Ausdruck jedoch auch zunehmend im Kontext von Verantwortung verwendet. Eltern fühlen sich oft der Belastung verpflichtet, ihre Liebsten stets im Schlepptau zu haben, während sie gleichzeitig die Freude an gemeinsamen Erlebnissen und Bindungen genießen. Dies spiegelt die duale Natur wider, die mit der Familie und den damit verbundenen Verpflichtungen einhergeht. Das Bild von ‚mit Kind und Kegel‘ evoziert auch die frühmittelalterlichen Wurzeln, in denen Gemeinschaft und Zusammenhalt oft überlebensnotwendig waren. Heutzutage wird die Redewendung verwendet, um die Herausforderungen und Freuden des Familienlebens sowie die damit verbundenen Anforderungen und Verantwortungen in vielen Lebensbereichen zu veranschaulichen.

Ähnliche Redewendungen und Metaphern

In der deutschen Sprache gibt es zahlreiche Redewendungen, die wie „mit Kind und Kegel“ die Familie und das gemeinsame Schicksal thematisieren. Eine gängige Wendung ist „Sack und Pack“, die oft verwendet wird, um den gesamten Besitz einer Familie zu beschreiben, der bei einem Umzug oder einer Reise mitgenommen wird. Diese Metapher verdeutlicht, dass man nicht nur seine Liebsten, sondern auch die materiellen Dinge mit sich führt, was die Bedeutung von familiärer Verbundenheit und einem neuen Lebensabschnitt unterstreicht.

Im Mittelalter waren Entscheidungen oft eng mit der Familie verknüpft, da jeder Schritt auch Auswirkungen auf das Schicksal aller hatte. Eine weitere Redewendung, die dies widerspiegelt, ist „an einem Strang ziehen“, die die Einheit und Zusammengehörigkeit einer Familie signalisiert. Haustiere gehören für viele ebenfalls zur Familie, was in der Wendung „vom Hunde gepellt“ zum Ausdruck kommt, die die Bedeutung der Gefährten in unserem Leben betont.

Diese verschiedenen Wendungen und Metaphern weisen auf die tief verwurzelte kulturelle Sichtweise hin, dass das Wohl der Familie und der gemeinsamen Entscheidungsträger immer an erster Stelle steht. In der heutigen Anwendung finden diese Redewendungen häufig Verwendung, um das Gefühl der Gemeinschaft und des Zusammenhalts zu illustrieren.

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