Sonntag, 27.04.2025

Bürgerbeteiligung: Welche Mitmachmöglichkeiten gibt es wirklich?

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Peiner Medien Redaktion

Ob es um neue Bauprojekte, Schulwege, Tempo-30-Zonen oder die Gestaltung von Spielplätzen geht – viele Entscheidungen in Peine betreffen ganz direkt das Leben der Menschen vor Ort. Doch wie können Bürgerinnen und Bürger tatsächlich mitreden? Welche Möglichkeiten gibt es, sich einzubringen – und werden diese Vorschläge am Ende auch gehört?

Klassiker der Beteiligung: Einwohnerfragestunden und Bürgerversammlungen
Bei öffentlichen Sitzungen des Stadtrats oder der Ortsräte gibt es meist zu Beginn eine sogenannte Einwohnerfragestunde. Hier kann jede Bürgerin und jeder Bürger Fragen stellen oder Anregungen geben – formlos und direkt. Auch bei Bürgerversammlungen zu speziellen Themen (etwa Schulneubauten oder Verkehrskonzepte) wird auf die Meinung der Anwesenden Wert gelegt.

Zwar ist die Teilnahme oft noch überschaubar, doch wer sich äußert, kann die Debatte mitprägen. Manchmal reicht schon ein gut begründeter Hinweis, um einen Stein ins Rollen zu bringen.

Digitale Beteiligung – bequem von zu Hause aus
In den letzten Jahren hat auch die digitale Bürgerbeteiligung Fahrt aufgenommen. Über Online-Plattformen oder Formulare auf der städtischen Website können Vorschläge eingereicht, Ideen kommentiert oder über bestimmte Projekte abgestimmt werden. Gerade für jüngere Menschen oder Berufstätige ist das eine niedrigschwellige Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen.

Zukunftsprojekte wie „Peine 2040“ oder Mobilitätskonzepte bieten gute Anknüpfungspunkte – hier werden gezielt Rückmeldungen gesammelt, bevor Entscheidungen fallen. Auch Umfragen auf Social Media oder die Online-Beteiligung bei Haushaltsplanungen kommen zum Einsatz.

Projektbezogene Beteiligung: Von Planverfahren bis Bürgerworkshops
Bei größeren Bauvorhaben oder Stadtentwicklungsprojekten schreibt das Gesetz eine Beteiligung der Öffentlichkeit vor – etwa im Rahmen von Bebauungsplänen. Dabei können Bürger Einwände einreichen oder Verbesserungsvorschläge machen. Die Stadt muss diese prüfen und abwägen, bevor der nächste Schritt erfolgt.

Darüber hinaus gibt es freiwillige Beteiligungsformate wie Bürgerworkshops, Stadtspaziergänge oder Jugendforen, bei denen gezielt Meinungen eingeholt werden. Hier wird besonders deutlich: Beteiligung ist keine Einbahnstraße – sie lebt vom Mitmachen und Mitdenken.

Engagement vor Ort – mehr als nur mitreden
Wer aktiv mitgestalten möchte, hat in Peine viele Möglichkeiten: im Ortsrat, in Beiräten (zum Beispiel Senioren-, Integrations- oder Jugendbeirat), in Vereinen oder Bürgerinitiativen. Auch Nachbarschaftsprojekte, Kulturveranstaltungen oder Ehrenämter bieten Raum für Ideen und Einflussnahme.

Manchmal beginnt Beteiligung ganz klein – mit einer gemeinsamen Pflanzaktion, einem Stadtteilfest oder einer Initiative für mehr Sauberkeit. Wer etwas verändern will, findet Mitstreiter und Anlaufstellen.

Wie groß ist der Einfluss wirklich?
Ein häufiger Vorwurf lautet: „Man hört uns ja doch nicht.“ Tatsächlich ist nicht jede Anregung sofort umsetzbar – aus rechtlichen, finanziellen oder fachlichen Gründen. Doch viele Prozesse sind offener, als sie auf den ersten Blick scheinen. Wichtig ist Transparenz: Wenn klar wird, warum etwas abgelehnt oder verändert wurde, stärkt das das Vertrauen in die Beteiligung.

Bürgerbeteiligung ist kein Ersatz für demokratisch gewählte Gremien – aber eine wertvolle Ergänzung. Sie kann Projekte verbessern, Akzeptanz erhöhen und neue Ideen in die Verwaltung bringen.

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